Vizepräses Antje Menn: „Sie sind die, die mitaushalten und mittragen“

Düsseldorf/Solingen. „Sie sind die, die dabeibleiben und Beistand leisten. Sie sind die, die mitaushalten und mittragen.“ Mit diesen Worten würdigt Antje Menn, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Arbeit der Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger in Solingen. Ihre Predigt zum 30-jährigen Bestehen der Notfallseelsorge Solingen hält sie am Samstag, 28. Juni, im Festgottesdienst in der Lutherkirche Solingen, Kölner Straße 1a (Beginn: 16 Uhr).

„Wer die Nachricht vom Tod eines nahen Menschen überbracht bekommt, dem tut es gut, wenn er oder sie ein Gegenüber für das Entsetzen, die Trauer, die Ohnmacht, die Wut hat“, heißt es im Predigtmanuskript. „Wer als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau, als Notfallsanitäterin oder Notfallseelsorger die harten Einsatzbilder von Tod und Zerstörung mit sich trägt, ist froh, wenn er oder sie diese Bilder mit jemandem teilen kann.“ Die Vizepräses erinnert dabei auch an den Messerangriff vom 23. August vergangenen Jahres beim Fest zum 650-jährigen Stadtjubiläum mit drei Toten und acht Verletzten: „Der Schock sitzt tief. Die Unsicherheit bei vielen Menschen auch. Noch immer.“

Gott als der Dritte im Bunde

In Bezug auf einen Passus aus dem alttestamentlichen Buch Kohelet sagt Menn: „Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen. Auch wegen dieser Einsicht gibt es die Notfallseelsorge.“ Und Gott sei als Dritter im Bunde immer mit dabei. „Der Dritte im Bunde mag Ihnen, die Sie Notfallseelsorge ausüben, je neu Kraft schenken, für andere da zu sein, und uns allen Kraft schenken, Zusammenhalt zu leben.“ Die Notfallseelsorge in Solingen war die erste ihrer Art in der rheinischen Kirche.

  • 27.06.2025
  • Ekkehard Rüger
  • EKiR/Hans-Jürgen Bauer
Predigtmanuskript Antje Menn_30 Jahre Notfallseelsorge Solingen (Sperrfrist: Samstag, 28. Juni 2025, 16 Uhr)