Im Friedensgebet an Kriegsende vor 80 Jahren erinnern

In einem Friedensgebet am Schlossplatz in Simmern haben Christinnen und Christen an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren erinnert, Gott für die lange Friedenszeit in Deutschland gedankt, aber auch der Opfer der heutigen Kriege gedacht und zum Frieden gemahnt. Im Mittelpunkt stand dabei das Schicksal von Frauen in den Kriegen.

„Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, doch ein Krieg ist nicht zu Ende, wenn die Waffen schweigen. Auch in den Tagen danach haben die Menschen noch Leid und Schmerz erlebt“, meinte Christa Joppien, zusammen mit Renate Leimenstoll eine der Initiatorinnen des Friedensgebetes in Simmern. Und darum wolle man an die Tage im Jahr 1945 erinnern, als der Krieg zu Ende ging.

Und dies vor allem aus der Sicht von Frauen, die das Kriegsende erlebten. Ihre Erinnerungen an diese Tage waren eindringliche Schilderungen von Leid, Trauer, Verzweiflung, aber auch dem Gefühl der Befreiung und der Erleichterung darüber, dass die Waffen schwiegen. Schilderungen, dass Kinder nun nicht mehr wegen Luftangriffen Nächte in den Kellern verbringen mussten. Von Soldaten, die als vom Schrecken des Krieges gezeichnet heimkehrten in ihre Familien. Von Kriegsgefangenen, die Hunger litten in den Lagern. Frauen berichteten, dass sie erleichtert waren, nun Flugzeuge zu sehen, die keine Bomben mehr abwarfen, oder fremde Soldaten, die nicht mehr schossen. Aber auch von Menschen, die alles vernichteten, was an Hitler erinnerte. Oder an das Schicksal derer, die Widerstand geleistet hatten.

Im Friedensgebet wurde an die Stammmutter Eva erinnert, die erste Frau, die betroffen war von der Gewalt von Menschen gegen Menschen, als ihr Sohn Kain seinen jüngeren Bruder Abel erschlug. „Darum erinnern wir an das Leid der Mütter in den Kriegen, an die Frauen, die durch den Krieg ihre Männer und Kinder verloren“, so Heide Schneck-Hörpel in Simmern.

„Wir können heute dankbar sein für 80 Jahre Frieden in unserem Land, aber wir spüren auch Trauer über das sinnlose Sterben von Menschen in diesem Krieg. Und wir denken an die Menschen, die immer noch unter Krieg und Gewalt an so vielen Orten in der Welt leiden“, so Christa Joppien.

  • 08.05.2025
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker