Auf Engelsschwingen durchs Ostergeschehen

Am Karfreitag und an Ostern können Sie die Gottesdienste in der Düsseldorfer Johanneskirche bei YouTube live mitfeiern. Die biblischen Botschaften des Morgens werden am Nachmittag von den Konzerten des digitalen Ostermusikfestes ChamberJam aufgegriffen. Aus der Mitte der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt werden vom 2. bis 4. April Kammerkonzerte übertragen, die sich wie auf Engelsschwingen durch das Ostergeschehen bewegen.

Karfreitag, 2. April – Von unbegleiteten Abschieden und einer kaum beachteten Passionsgeschichte

Der Karfreitagsgottesdienst um 10 Uhr in der Düsseldorfer Johanneskirche verknüpft die Tragik der unbegleiteten Abschiede in den Isolationszeiten der Pandemie mit einer kaum beachteten Passionsgeschichte in der Passionsgeschichte: Maria, die Mutter Jesu, fehlt bei der Kreuzigung ihres Kindes. Auch auf seiner Beerdigung ist sie nicht dabei, berichten die ersten drei Evangelien. Was geschieht, wenn unsere Abschiede ausfallen oder nicht gelingen, wenn nicht mehr gesagt wird, was unbedingt gesagt werden sollte? Das vierte und letzte Evangelium nach Johannes liefert eine erstaunliche Wendung nach: Stabat Mater – Maria steht plötzlich doch noch unter dem Kreuz, ihr Sohn bestellt sein Haus. Es ist vollbracht. Was ist hier signalisiert? Dieser Frage spürt Pfarrer Dr. Uwe Vetter in seiner Predigt nach. Im Gottesdienst singt die Solistin Julia Hagenmüller das (eigentlich katholische) Stabat Mater, und das Online-Konzert des ChamberJam entfaltet das Bild musikalisch am Freitagnachmittag um 17 Uhr.

Auferstehungsgottesdienst, 4. April – Wie dürfen wir uns das Unvorstellbare vorstellen?

Der Ostermorgen beginnt vor Tagesanbruch in der noch dämmrigen Johanneskirche mit dem Auferstehungsgottesdienst um 6 Uhr. Pfarrer Uwe Vetter gibt einen Ausblick: „Wir fragen und suchen in den Ostergeschichten nach Spuren der Anschaulichkeit und Sinnlichkeit: Wie geht das zu bei der Auferweckung? Wie dürfen wir uns das Unvorstellbare vorstellen?“ Wer sucht, findet in den Ostergeschichten und den Predigten Jesu ein Fülle von Gleichnisversuchen und Beschreibungen, die alle nicht alles umfassen, aber den Auferstehungszeugen damals anscheinend nicht abwegig erschienen. „Lahme gehen, Taube hören, Tote stehen auf“, heißt es in einer vorösterlichen Auskunft Christi … Die ChamberJam-Konzerte am Ostersonntag um 17 Uhr und um 18.15 Uhr übersetzen die Botschaft von der Auferweckung in akustische Signale, Harmonien, Melodien.

Ostergottesdienst, 5. April – Eine himmlische Band für Ostern: Mit Johannes in die helle Zukunft schauen

Im Gottesdienst am Ostermontag um 10 Uhr schauen Predigthörerinnen und -hörer in eine helle Zukunft. Der Predigt von Dr. Yee Wan So liegt ein Text aus der Offenbarung des Johannes (Offenbarung 5,6-14) zugrunde. „Wir durchleben zurzeit den Corona-Blues: Einsamkeit, Sorge um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, der Schmerz um Verstorbene verfolgen uns. Wir fragen uns, wann die Pandemie ein Ende nimmt“, sagt Pfarrerin Yee Wan So. „Vor 2000 Jahren hat sich Johannes ebenfalls in einer sehr bedrohlichen Situation befunden: Als Christ wurde er verfolgt. Er wurde auf eine Insel verbannt. Er musste dort sein Klagelied allein singen. Aber in einer Vision hat er eine helle Zukunft gesehen, und die Zukunft wird von einer himmlischen Band eröffnet.“ Im Ostermontagsgottesdienst musizieren Christopher Skilton (Orgel) und Katharina Woesner (Gesang). Wenn Sie übrigens nach anderen Gottesdiensten suchen, bieten wir Ihnen eine Überblicksseite zu Ostergottesdiensten an.

Mit einem Klick geht’s zu Ihrer Spende

Wer online einen Gottesdienst mitfeiert, kann sich auch online an einer Kollekte beteiligen. In der rheinischen Kirche wird an Karfreitag um finanzielle Unterstützung von Wohnungslosen, Straffälligen, Suchtkranken und deren Angehörige gebeten. Die Online-Kollekte am Ostersonntag kommt dem weltweit tätigen Hilfswerk Brot für die Welt zugute. Und mit dem, was am Ostermontag zusammenkommt, wird die Griechisch-Evangelische Kirche in ihrer Flüchtlingsarbeit und Altenhilfe unterstützt.

  • 1.4.2021
  • Red.
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