In Gödenroth an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert

In Gödenroth haben Frauen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach und die Gemeindepädagogik im Kirchenkreis an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 78 Jahren gedacht. Im Mittelpunkt des Gedenkens standen Erinnerungen von Gödenrother Bürgerinnen und Bürgern, die am Kriegsende noch Kinder waren und dessen Schrecken miterlebt haben. Rund 40 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

So trug Friederike Mauerhof die Erinnerungen von Elli Baumgarten vor, die bei Kriegsende zwölf Jahre alt war. Dabei schilderte sie die Ängste, die die Kinder hatten, als sie hörten, dass die Front immer näherkam und es auch Tieffliegerangriffe gab, bei denen einige Scheunen des Dorfes in Brand gerieten.

In ihrem Haus waren Soldaten aus dem Saarland einquartiert, schon seit Kriegsbeginn gab es nur noch selten Schulunterricht, die Kinder mussten in der Landwirtschaft helfen. Da der Pfarrer gleich zu Kriegsbeginn eingezogen worden war, gab es auch keinen Kindergottesdienst, doch die Pfarrersfrau versammelte die Kinder und Jugendlichen im Pfarrhaus, um ihnen biblische Geschichten vorzulesen und mit ihnen zu singen.

Im März 1945 kamen dann die Amerikaner ins Dorf, die Panzersperren am Ortseingang kamen glücklicherweise nicht mehr zum Einsatz. Und Elli Baumgarten erinnerte sich an das große Glück, als ihr ein amerikanischer Soldat eine Tafel Schokolade zusteckte, von der die Mutter zu Hause dann einen Schokoladenpudding für alle kochte.

Solche Erinnerungen prägten das Gedenken in Gödenroth, an dem zahlreiche Kinder teilnahmen. Vom Gräberfeld auf dem Friedhof ging es zu verschiedenen Stationen, wo die Kinder die Friedenstauben, die sie unterwegs in Schatzkisten gefunden hatten, an die Erwachsenen verteilten. Abschluss war in den Gödenrother Gärten, wo dann auch das Gedenken an den Krieg in der Ukraine eine wichtige Rolle spielte und wo zum Abschluss bei Nenas „99 Luftballons“ viele Luftballons in den Himmel stiegen.

  • 11.5.2023
  • Red
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