Kirchenkreis feiert in Simmern sein rundes Jubiläum

50 Jahre evangelischer Kirchenkreis Simmern-Trarbach. Mit einem Festgottesdienst in der Stephanskirche in Simmern und einem Festakt im Simmerner Schloss feierten die Protestanten an der Mosel und auf dem Hunsrück in ökumenischer Verbundenheit diesen runden Geburtstag.

„Was für ein tolles Jubiläum“, freute sich Pfarrerin Christiane Münker-Lütkehans aus Moers, die Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland ist und den erkrankten rheinischen Präses Thorsten Latzel in Simmern vertrat. „Wie sah die Welt vor 50 Jahren aus und was ist seitdem alles geschehen?“, fragte sie in der Predigt. Auch der Kirchenkreis habe sich in diesen Jahren verändert, in seiner Struktur, in seinen Arbeitsbereichen, durch neue, manchmal auch unverhoffte Herausforderungen. „Auch wenn die Fusion der beiden Kirchenkreise Trarbach und Simmern vor 50 Jahren vielleicht keine Liebeshochzeit war, so kann der Kirchenkreis Simmern-Trarbach doch zufrieden auf diese Zeit zurückblicken“, betonte sie.

So zeichne sich dieser Kirchenkreis vor allem durch eine große Solidarität untereinander aus, hier werde die Gemeinschaft gelebt. „Das erinnert an die frühe Christenheit, als die ersten Christinnen und Christen durch ihren anderen liebevolleren Umgang miteinander erkennbar waren. Und wo jeder in dem anderen Christus sah“, hob das Kirchenleitungsmitglied hervor.

Doch Christiane Münker-Lütkehans machte auch Mut, hoffnungsvoll nach vorne zu blicken. „Auch wenn sich vielleicht weiter Strukturen ändern und sich manches wandelt, so wird es auch hier im Kirchenkreis Simmern-Trarbach doch immer weiter Orte geben, in denen die Liebe Gottes weitergegeben wird und in denen diese Liebe Gottes auch sichtbar ist“, betonte sie. Alle Dinge auf Erden würden einmal zu einem Ende kommen und vergehen, doch die Liebe Gottes bleibe, war sie gewiss. „Und das gilt für die kommenden Jahre, ja Jahrzehnte, egal, wie der Kirchenkreis dann aussehen wird oder was sich sonst noch verändert“, so Christiane Münker-Lütkehans.

„Vor 50 Jahren hat sich dieser Kirchenkreis auf verschlungenen Pfaden zusammengefunden“, unterstrich der Kirchberger Pfarrer Manfred Stoffel beim Festakt im Simmerner Schloss, wo auch die Festschrift zum Jubiläum vorgestellt wurde, die den Wandel der Kirche auf dem Land nachzeichnet. „Es war nicht immer eine gradlinige Entwicklung und von 1972 ist uns auch kein Hochzeitsfest überliefert“, meinte er. Dennoch sei ein roter Faden bei allem Wandel zu spüren, nämlich die Solidarität zwischen den Gemeinden innerhalb des Kirchenkreises.

Und Wandel gab es in den 50 Jahren mehr als genug. Waren damals die Gemeindepfarrer in der Regel die Menschen, die die Gemeindearbeit trugen, so sind es heute viele Ehrenamtliche, die gemeinsam mit Pfarrern und Gemeindepädagogen das Gemeindeleben gestalten. Die Aufgaben, die im Kirchenkreis zu leisten sind, sind umfangreicher geworden, die Verwaltung ist gewachsen. Die Diakonie, der Kindergartenverbund, die Jugendarbeit, die Frauen in der Kirche, alle Bereiche haben einen Wandel erlebt und erleben ihn auch weiter. „Und dennoch präsentiert sich der Kirchenkreis Simmern-Trarbach heute in einer großen Vielfalt, lebendig und bunt“, so Pfarrer Manfred Stoffel.

Und diese bunte Vielfalt gab es auch im ökumenischen Festgottesdienst zu erleben, an dem auch Vertreterinnen und Vertreter der römisch-katholischen und der evangelischen Freikirche teilnahmen und in dem Bläser aus Enkirch, ein Projektchor sowie die beiden Kantoren Joachim Schreiber und Bernhard Rörich mitwirkten. „Es zeigt einmal mehr, wie viel dieser Kirchenkreis zu bieten hat“, so Superintendent Markus Risch.

„Der Kirchenkreis präsentiert sich heute als eine Einheit, die zusammengewachsen ist und über ein starkes Gemeinschaftsbewusstsein verfügt“, macht Markus Risch dabei deutlich. Der Wandel sei nicht abgeschlossen und auch die Kirche werde sich weiter ändern. „Doch ich bin überzeugt, es wird auch hier immer weiter Menschen geben, die die Hoffnung, die uns verhießen ist, weiter nach außen tragen werden“, gab sich der Superintendent überzeugt und fügt hinzu: „Simmern-Trarbach ist ein kleiner Kirchenkreis, aber er ist ein Kirchenkreis mit Herz.“

(Info) Die Festschrift „Kirche auf dem Land im Wandel – Evangelischer Kirchenkreis Simmern-Trarbach 1972-2022“ ist kostenlos im Kreiskirchenamt in Kirchberg erhältlich.

  • 1.11.2022
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker