„Ohne Auferstehung gibt es keine Hoffnung für die Welt“

Osterbotschaft von Präses Dr. Thorsten Latzel

Düsseldorf. Ostern feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu Christi, der zuvor am Kreuz hingerichtet worden war, von den Toten. In seiner diesjährigen Osterbotschaft unterstreicht Dr. Thorsten Latzel, dass an der Auferstehung Christi alles hänge, und verweist auf Gedanken des Apostels Paulus: „Ohne die Auferstehung wäre der Glaube schlicht wirkungslos. Ohne sie wären alle Apostel wie er selbst falsche Zeugen gegen Gott. Ohne sie gäbe es für ihn auch keine Hoffnung für unsere Welt.“

Ohne den Glauben an die Auferstehung gebe es keine Hoffnung für die Verstorbenen, unterstreicht der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Ja, Jesus Christus selbst wäre dann nur ein unschuldig Hingerichteter, ein weiteres bedauerliches Opfer der Machthaber in dieser Welt. Damals auf Golgatha wie heute in Butscha, Teheran, Idlib, Kabul.“ Für den Apostel Paulus seien aber Kreuz und Auferstehung Christi der Wendepunkt im Lauf der Welt. „Der Tod wird besiegt. Christi Friedensreich bricht an. Und für die, die an ihn glauben, beginnt ein neues Leben, über das der Tod keine Macht mehr hat.“

Zeuginnen und Zeugen der Auferstehung

Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, die im Mittelpunkt des Osterfestes steht, sei aber schwer zu glauben, sagt Präses Latzel. Für viele Menschen stehe sie für die Widersinnigkeit des Glaubens schlechthin. Für ihn, Latzel, werde die Schrift wahr, „wenn wir durch sie Christus als lebendig erfahren. Wenn wir beim Lesen von Gottes Geist berührt werden, dass wir selbst anders anfangen zu leben.“ In der Bibel, der Heiligen Schrift, kämen Auferstehungszeuginnen und -zeugen zu Wort. „Man kannte sie und sie hatten selbst den Auferstanden gesehen. Doch für uns sind sie – wie auch Paulus selbst – alle längst gestorben.“ Seine Reihe der Auferstehungszeugen sei daher heute eine andere, so Thorsten Latzel: „Da ist etwa meine Mutter, die uns als Kindern aus der Bibel vorgelesen hat. Und in mir die Hoffnung gepflanzt hat, dass der Tod nicht das Letzte ist. Dass Gott Licht aus der Finsternis schafft und dass Christus lebt. Heute ist meine Mutter 85, leicht dement, im Pflegeheim. Doch von Hoffnung und Auferstehung legt sie immer noch Zeugnis ab: ,Ach, weißt du, Thorsten, der da oben weiß schon, was er mit mir noch vorhat.‘“

  • 6.4.2023
  • Jens Peter Iven
  • EKiR/Dominik Asbach